Wissenswertes

Themen:

Würmer | Zecken und Borreliose | Der Fuchsbandwurm | Hautpilze | Toxoplasmose

Würmer

Wo kommen all´ die Würmer her?

Dass sich frei laufende Hunde und Katzen beim Stöbern und Schnuppern immer wieder mit Wurmeiern infizieren können, ist für jeden von uns einleuchtend. Dass sie daher in regelmäßigen Abständen entwurmt werden sollten, ist also auch nichts Neues.

Wie oft entwurmen?

Neu angeschaffte Hunde- und Katzenwelpen: alle Naselang, d. h. bei der Anschaffung 3x im Abstand von 14 Tagen, dann nach 4 Wochen anschließend alle 3 Monate. Dabei sollte es bleiben. Denn im Idealfall entwurmt man auch erwachsene Tiere viermal im Jahr. Bedenken Sie: Wurmkuren sind nicht teuer, sie sind nicht schädlich (Würmer dagegen schon!) und Hand aufs Herz: Wer wäscht sich schon jedes Mal die Hände, nachdem er sein Tier angefasst hat? Niemand. Wir tun es privat auch nicht. Schließlich hat man so ein Tier ja unter anderem zum Streicheln, Spielen und Knuddeln. Und wie sieht es aus, wenn man sein Tier ausschließlich in der Wohnung hält und alles, aber auch alles für eine super hygienische Haltung tut? Auch dann wird Ihr Liebling von Zeit zu Zeit Würmer haben. Und das funktioniert so:

Die Welpen nehmen mit der Muttermilch mikroskopisch kleine Vorstufen der Spulwürmer, die sog. Larven auf. Larven sind so ein Zwischending zwischen dem Wurmei und dem fertigen Wurm. Diese Wurmlarven gelangen mit der Milch in den Körper der Katzen- und Hundewelpen, verteilen sich im ganzen Organismus, in die Lunge, in Muskelgewebe, etc. und harren dort ihrer Stunde. Von Zeit zu Zeit reift dann ein Schwung solcher Larven zu fertigen Würmern heran, und schon hat Ihr Tier, aus heiterem Himmel und trotz aller menschlichen Vernunft einfach Würmer.
Wenn Ihr Tier auch noch ein erfolgreicher Mäusejäger ist oder einmal Flöhe hatte, dann wird es sich dadurch zusätzlich auch noch mit Bandwürmern infizieren. Gewöhnliche Bandwürmer sind 0,5 bis 1,5 m lang und sie fressen dem Wirtstier, also Ihrem Liebling, mit großem Appetit das Beste aus seinem Futter weg. Sie nehmen mit Vorliebe Vitamine, vorzugsweise die aus der B-Gruppe, und da wundert es nicht, wenn ein Tier mit Bandwurmbefall wie ein Scheunendrescher dagegen anfrisst und trotzdem mager, struppig und glanzlos dabei bleibt.

Der Echinococcus granulosus, der Fuchsbandwurm, ist zwar sehr viel kleiner, dafür kann er aber auch uns Menschen ernsthaft gefährlich werden.

Was ist also konkret zu tun?

Katzen- und Hundewelpen entwurmen:
Bei der Anschaffung 3x im Abstand von 14 Tage, dann nach 4 Wochen, anschließend alle 3 Monate. Bei Flohbefall oder sonstigem Verdacht auf Bandwürmer auch gegen diese.
Erwachsene Tiere entwurmen:
Routinemäßig zwei-, besser viermal im Jahr gegen Spulwürmer. Gute Mäusefänger oder Tiere mit Flohbefall auch gegen Bandwürmer.

Merken!

Bei Hündinnen sollten zwei der jährlichen Wurmkuren mit den Läufigkeiten zusammenfallen, da in dieser Zeit der erhöhte Östrogenspiegel der Tiere die Wurmlarven aktiviert, so dass die Wurmkur jetzt besonders effektiv wirken kann.

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Zecken und Borreliose

In Deutschland haben Zecken ungefähr von März bis Oktober Saison, mit 2 Hauptzeiten von April bis Juni und von Ende August bis Ende September. Sobald im Frühjahr die Temperaturen das erste Mal über 10° C steigen, kommen sie aus Ihren Winterverstecken und lauern auf Gräsern, Büschen und Sträuchern auf eine Blutmahlzeit.

zecke Abhängig von der Region sind bis zu 20% der Zecken mit Borrelien, kleinen spiralförmigen Bakterien, infiziert, die beim Saugakt über den Speichel der Zecke übertragen werden und die Erreger der sog. Lyme-Borreliose sind.

An Borreliose erkranken vorwiegend Hunde und Menschen, aber auch bei Pferden scheint sie eine Rolle zu spielen. Die Erkrankung geht mit Fieberschüben, gestörtem Allgemeinbefinden, Gelenkentzündungen mit schmerzhaften Gliedmaßen und Bewegungsstörungen einher. Die Behandlung erfolgt bei Mensch und Tier durch eine mindestens 14 tägige Verabreichung von Antibiotika.
Zur Verminderung des Infektionsrisikos sollten Hunde und Katzen nach jedem Freilauf gründlich abgesucht und von den Zecken befreit werden. Haben die Blutsauger ihre Opfer erreicht, krabbeln sie oft mehrere Stunden auf der Hautoberfläche herum, bevor sie eine geeignete Stelle zum Saugen gefunden haben. Bevorzugt werden gefäßreiche, dünnhäutige Stellen an Kopf, Hals, Schulter und Achseln. Auch bereits in der Haut verankerte Zecken, können noch an der Erregerübertragung gehindert werden, da die Speichelsekretion frühestens 2 Stunden nach dem Ansaugen beginnt. Mit einer speziellen Zeckenzange oder -haken lassen sich die Tiere erfassen und unter sanftem Zug aus der Haut drehen. Keinesfalls sollte man versuchen die Zecken mittels Öl o.ä. abzutöten, da die Tiere im Todeskampf häufig erst beginnen Speichel abzusondern.

Zum Schutz vor einem Zeckenbefall gibt es Tropflösungen, die Hunden und Katzen auf die Haut aufgetragen werden und die Zecken abtöten, sobald diese mit dem Saugakt beginnen.

Seit wenigen Jahren ist für Hunde auch eine Impfung gegen Borreliose auf dem Markt, die den Hund auch in sehr zeckenreichen Gebieten wirksam gegen eine Infektion schützt. Diese Impfung erfolgt sinnvollerweise im späten Winter, bevor die ersten Zecken erscheinen. Nach einer erstmaligen Grundimmunisierung durch zwei Impfungen im Abstand von 4 Wochen wird ein dauerhafter Schutz durch eine jährliche Auffrischimpfung gewährleistet.

Falls Sie noch Fragen zur Prophylaxe durch Tropflösungen oder Impfung haben, fragen Sie uns, wir beraten Sie gerne.

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Der Fuchsbandwurm

Der Fuchsbandwurm ist in Parasit, der nicht nur - wie der Name vermuten lässt - den Fuchs befällt, sondern auch Kleinnager, Hund, Katze und den Menschen. Der geschlechtsreife nur wenige Millimeter lange Bandwurm lebt im Dünndarm seines Endwirtes. Wie alle Bandwürmer braucht er einen Zwischenwirt, in dem sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne vollzieht.

Der Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms spielt sich hauptsächlich in einem Kreislauf unter Wildtieren ab. Der Fuchs als Endwirt beherbergt den geschlechtsreifen Wurm und scheidet mit seinem Kot Bandwurmeier aus. Mäuse und Bisamratten nehmen die Eier mit ihrer Pflanzennahrung auf und werden dadurch zu infizierten Zwischenwirten. In den inneren Organen dieser Zwischenwirte vollzieht sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne. Die Kleinnager wiederum werden dann von Füchsen gefressen. So gelangt die Bandwurmfinne in Ihren Endwirt, in dessen Darm sie Sich zum geschlechtsreifen Wurm entwickelt.

Auch Hunde und Katzen können infizierte Mäuse fressen und werde dadurch zu Endwirten. Krankheitserscheinungen wie Darmentzündung, Durchfall, Abmagerung und stumpfes Fell treten jedoch nur bei starkem Wurmbefall auf. Die Fuchsbandwurminfektion bei Hund und Katze gewinnt dadurch an Bedeutung, dass die Tiere zu Ausscheidern von Bandwurmeiern werden und ihr Kot genauso wie der des Fuchses zur Ansteckungsquelle für den Menschen werden kann.

Der Mensch muss die Bandwurmeier über den Mund aufnehmen, um sich zu infizieren. Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurmes ist der Mensch ein Fehlzwischenwirt, weil er die Infektion nicht weitergeben kann. In seinen Organen findet aber wie bei den normalen Zwischenwirten die Entwicklung zur Bandwurmfinne statt. Diese Finnen setzen sich hauptsächlich in Leber und Lunge und zerstören diese Organe. Für den Menschen ist eine Fuchsbandwurm-Infektion daher sehr gefährlich und kaum zu therapieren.

Zum Schutz vor einer Infektion sollten bodennah wachsende Wildbeeren, Früchte oder Pilze niemals ungewaschen gegessen werden!!!

Im Umgang mit vierbeinigen Mäusefängern ist Hygiene der beste Infektionsschutz für den Menschen. Hände, die das Fell in der Afterregion berührt haben, sollten nicht ungewaschen zum Mund geführt werden. Auch sollten Hund und Katzen die viel in Wald und Wiese laufen und zudem vielleicht auch noch erfolgreiche Mäusefänger sind regelmäßig entwurmt werden. Die Darmparasiten sterben dadurch ab und die Produktion von Wurmeiern wird unterbrochen.

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Hautpilze

Fast alle Tiere können von Hautpilzen befallen werden. Die mikroskopisch kleinen Pilze siedeln sich auf der Haut und im Fell an und vermehren sich dort durch die Bildung von Pilzsporen. Durch direkte Kontakt, aber auch durch Gegenstände wie Pfegeuntensilien, Futtermittel und Decken, können die Pilzsporen von Tier zu Tier, von Tier zu Mensch oder auch von Mensch zu Tier übertragen werden.

Erkrankte Tiere zeigen typische kreisrunde, haarlose Hautveränderungen, die mit Schuppen oder Borken belegt sind und einen roten, entzündlichen Randsaum aufweisen. Z.T können diese Hautveränderungen mit erheblichem Juckreiz verbunden sein.

In einigen Fällen heilen diese Stellen ohne Behandlung wieder ab, es kann aber auch infolge bakterieller Besiedlung der vorgeschädigten Hautareale zu schweren Infektionen der Haut kommen. Aus diesem Grunde sollten Tiere mit Hautveränderungen in jedem Fall frühzeitig dem Tierarzt vorgestellt werden.

Beim Menschen beginnt die Erkrankung mit einem rötlichen, linsengroßen schuppigen und juckendem Fleck, der zuerst häufig mit einem Mückenstich verwechselt wird. Meisten treten diese Veränderungen am Unterarm, den Beinen oder im Gesicht auf. Der Fleck wächst ach außen während die Mitte abheilt. Bleibt dieser Fleck unbehandelt, entstehen zahlreiche weitere solcher Herde, die landkartenartig ineinander wachsen können. Am behaarten Kopf können rundliche, kahle, grauweiß beschuppte Flecken entstehen.

Die Behandlung erfolgt bei Mensch und Tier mittels pilz- und sporenabtötender Salbe, Lotionen, Sprühlösungen oder Tabletten. Die Heilung ist langwierig und kann sich über mehrere Wochen hinziehen.

Beim Umgang mit hauterkrankten Tieren sollte man deshalb auf besondere Hygiene achten.

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Toxoplasmoseinfektion bei Mensch und Tier

Toxoplasmen sind einzellige Parasiten, die sich über Ei-ähnliche Fortpflanzungsstadien (sog. Oozysten) vermehren. Die Ansteckung mit Toxoplasmen erfolgt bei Mensch und Tier vorwiegend über die Aufnahme von rohem bzw. nicht vollständig durchgegartem Fleisch (insbesondere Schweine-, Schaf- und Ziegenfleisch). Der Mensch kann sich zusätzlich noch durch den Kontakt mit Katzenkot oder über verunreinigtes Obst und Gemüse infizieren.

Toxoplasmeninfektion beim Menschen

Die Infektion mit Toxoplasmen verläuft beim Menschen in aller Regel harmlos (evtl. mit grippeähnlichen Symptomen) und wird nicht bemerkt. Schätzungsweise die Hälfte der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland hat bereits eine Infektion durchgemacht, was man mit Hilfe von Antikörpertests im Blut nachweisen kann.

Toxoplasmeninfektion Gefährlich ist die Toxoplasmoseinfektion, wenn sich eine Frau während der Schwangerschaft erstmalig infiziert. Eine Infektion während der ersten 3 Schwangerschaftsmonate führt zum Abort; infiziert sich die Frau später, kann dies zu schweren Missbildungen am Ungeborenen führen.

Toxoplasmeninfektion bei der Katze

Katzen infizieren sich in der Regel durch die Aufnahme von Oozysten-haltigem Fleisch. Im Dünndarm der Katze werden die Parasiten frei, dringen in die Zellen der Darmschleimhaut ein und vermehren sich dort. Es werden neue Oozysten gebildet, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Nach 2-4 Tagen in der Außenwelt sind diese herangereift und ab diesem Zeitpunkt kann sich der Mensch infizieren. Also: nicht der Kontakt mit der Katze an sich ist für Schwangere gefährlich, sondern nur der Kontakt mit Katzenkot.

Wie kann man sich vor einer Infektion schützen??

  • Lassen Sie Sich bereits vor einer eventuellen Schwangerschaft bei Ihrem Arzt auf Toxoplasma-Antikörper untersuchen. Frauen, die bereits eine Infektion durchgemacht haben und schützende Antikörper besitzen, sind gegen eine erneute Infektion immun.
  • Verzichten Sie auf den Genuss von rohem oder ungenügend erhitztem Fleisch. Beim Kochen oder Braten werden die Zysten abgetötet. Man kann auch davon ausgehen, dass bei der Herstellung von Rohwurstwaren (Mettwurst, Landjäger) durch das Verfahren der Pökelung die Oozysten abgetötet werden. Dies ist aber noch nicht wissenschaftlich abgesichert, so dass schwangere, noch nicht infizierte Frauen auf diese Produkte besser verzichten können.
  • Schwangere sollten die Katzentoilette nicht selber reinigen und bei der Gartenarbeit Handschuhe tragen. Außerdem sollte Obst und Gemüse aus dem Garten vor dem Essen gründlich gereinigt werden.
  • Die Katze darf nicht mit rohem Fleisch oder Schlachtabfällen von Schwein, Schaf oder Ziege gefüttert werden. Fisch kann gefahrlos angeboten werden. Eine Katze, die Mäuse fängt ist dennoch nicht vor einer Ansteckung geschützt. Dagegen besteht bei Katzen, die nur im Haus leben und ausschließlich mit Fertigfutter ernährt werden keine Gefahr.

Wichtig: Sie müssen Ihre Katze nicht abschaffen oder sich von Ihr fernhalten. Wenn Sie die oben genannten Verhaltensweisen und Maßnahmen befolgen, ist das Ansteckungsrisiko zwar nicht 100% ausgeschlossen, aber drastisch vermindert!!

Von anderen Tierarten geht keine Gefahr für Schwangere aus, es sei denn Sie essen Ihren Hund oder Hamster roh als Tatar!!!!!

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